Neuartige Materialien und Produkte müssen vor ihrer endgültigen Anwendung eine Reihe strenger Tests durchlaufen, um ihre Widerstandsfähigkeit gegenüber physikalischen, chemischen und/oder umweltbedingten Herausforderungen nachzuweisen. Autoklaventests bieten eine umfassende Bewertung, indem die Materialien einer Kombination aus Flüssigkeit, Temperatur, Druck und, falls erforderlich, verschiedenen atmosphärischen Bedingungen (wie Luft, Ar, N2) ausgesetzt werden, um reale Szenarien in einer kontrollierten Laborumgebung zu simulieren.
Diese Bedingungen sind sehr effektiv, um extreme Bedingungen zu simulieren und die Korrosionsbeständigkeit des Materials, den Abbau von Beschichtungen, Reaktionen mit der Umwelt und die Anwendungsgrenzen schnell zu beurteilen. In diesem Zusammenhang können verschiedene Parameter eingestellt werden, um die Beständigkeit gegen Wasserdampf, die chemische Belastbarkeit und - im Falle von Beschichtungen - Fragen wie Haftungs- oder Hydrolyseprobleme zu ermitteln.


Autoklavenprüfung im Detail: Die Apparatur und die Parameter

Ein Autoklav ist ein geschlossener, gasdichter und statischer Prüfapparat, der verwendet wird, um Probekörper korrosiven Umgebungen bei erhöhten Temperaturen und Drücken auszusetzen und die Auswirkungen dieser Veränderungen zu bewerten. Der Autoklav besteht aus einem Gefäß aus einer Hochdrucklegierung mit einer Teflonauskleidung und hat einen Innendurchmesser von 125 mm und eine Höhe von 380 mm. Zusätzlich kann der Autoklav mit einem Gestell ausgestattet werden, um eine größere Anzahl kleinerer Proben aufzunehmen. Die Temperaturkontrolle erfolgt über ein mit Teflon überzogenes Innenthermometer, während der autonome Wasserdampfdruck von einem digitalen Drucksensor überwacht wird, dessen Daten an einen PC ausgegeben werden.


TM0185-2006 Standard: Bewertung des Korrosionsschutzes

Gemäß der Norm TM0185-2006 kann die Einwirkung erhöhter Temperaturen, Drücke und korrosiver Medien den Korrosionsschutz, den eine Kunststoffbeschichtung auf Stahlwaren bietet, potenziell verändern. Die Leistung einer Probe kann anhand von Parametern wie Haftung, Blasenbildung, Rissbildung, Glanzverlust, Transparenz, Farbveränderungen oder Delamination bewertet werden.


Jenseits von Beschichtungen: Autoklaventests für Schüttgut und Synthese

Neben der Prüfung von Beschichtungen wird der Autoklav auch für Alterungstests von Schüttgütern wie Kunststoffen (z. B. zur Bewertung der Haltbarkeit von Elastomeren in Blow-by-Mischungen, was insbesondere in der Automobilindustrie von Bedeutung ist), Keramik (z. B. zur Bewertung der Degradation von Dentalkeramik) und Metallteilen (Lochfraß) eingesetzt. Darüber hinaus kann der Autoklav für verschiedene Syntheseverfahren eingesetzt werden, darunter die Hydrierung von C-C-Dreifachbindungen, die Synthese von Metallnanopartikeln, hydrothermale oder solvothermale Synthese.

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